Dienstag, 18. November 2008

KUTA – Stadt des zähneknirschenden Lächelns

Am Freitag, den 24.10. sind wir dann nach Denpasar/ Bali geflogen. Kuta ist die erste Anlaufstelle für Touristen aus aller Welt und so etwas wie das „Mallorca der Australier“. Hier darf man all das, was man sonst in Indonesien eher nicht darf: schulterfreie Oberteile und kurze Kleidchen tragen (was manchen kräftigeren Australierinnen verboten werden sollte), Schweinefleisch essen, Trinken und gaaanz viel Party machen! Es waren gerade die letzten Tage der Asian Beach Games und klasse Surfer am Strand. Ich hab’s auch probiert und bin FAST aufgestanden! Wie man sehen kann hat sich Chris auch bemüht…ok, ich geb’s ja zu, er war ein bisschen besser als ich… In Bali wird immer und überall ein kleines Opfer für die Hindu-Götter dargebracht, es gibt unzählige kleine Tempel (jedes Haus hat seinen kleinen Haustempel im Garten oder auf dem Dach) und überall sieht man Stein-Ganeshas und andere Götter und kleine, bunte Schirmchen, die den Göttern Schatten spenden und die Opfergaben vor Regen schützen sollen. An jedem Haus-und Ladeneingang findet man die kleinen, aus Schilf geflochtenen Körbchen. Ob das nun balinesische Tradition in ihrer Reinform oder doch schon eher auf die Touristen zugeschnitten ist, darüber kann man streiten. Jedenfalls freuen sich die unzähligen Katzen und streunenden Hunde, die sich auf ganz Bali über die Reste her machen und ungestört fressen dürfen (die Götter sind halt gnädig und geben den Tieren was ab, und Chappi oder Whiskas wird dabei auch gespart). Wir haben mit Dija und Paul, der aus England zu Besuch war, das westliche Essen (Pizza, Chilli con Carne, Hamburger und Pommes) genossen und im SKYGARDEN und im OCEAN BEACH CLUB gefeiert. Auf einem Foto ist das Denkmal für die Opfer des Bombenanschlags am 12.10.2002 am Kuta Square zu sehen. Die Stadt ist seitdem jedoch keineswegs ruhiger geworden, es wird überall gebaut und direkt am Meer steht ein imposantes Einkaufszentrum. Kuta versucht mit exklusivem Tourismusangebot zu werben und man findet auf Bali die luxuriösesten Hotels, hübschesten Gartenanlagen und den besten Service. Da unser Geldbeutel ein wenig Bescheidenheit gefordert hat, sind wir etwas ausserhalb von Kuta in einem Hotel mit hübschem Garten untergekommen. Der Garten war jedoch das einzig schöne an dem Hotel und wenn man das Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zu den anderen Hotels betrachtet wo wir später waren, eine kleine Unverschämtheit. Ein Handtuch für zwei Personen, schlechter Service und spärliches Frühstück (Toast mit Rührei und Kaffee dazu) sind keine 250.000 Rupiah pro Nacht wert. (schon gar nicht wenn es auf dem Balkon giftige Raupen gibt, die einem das Bein verbrennen) Was wir alles tolles im Süden Balis erlebt haben (Surfen, Strand, Sightseeing-Tour, Clubbing und gutes Essen), haben uns andere Dinge ganz schön verdorben. So ist es zum Beispiel fast unmöglich, sich in Kuta zu bewegen ohne dabei nach 10 Minuten genervt zu sein. Hier ein kleiner Vergleich: Alternative A: Chris und Tanja zu Fuß unterwegs Wovor man sich in acht nehmen muss: - Löcher im Gehweg (Fußgelenk gefährdet) - Schreie von links: „Massage! Massage! Hello, Missis!“ - Schrei von rechts: „Boss! Transport! Transport! Hello, Mistress Boss!“ (Nerven gefährdet) - Hupen von Taxis von hinten (Ohren gefährdet) - Schreie von vorne: „Sunglasses! Only RP 10.000!“ - Ziehen am Ärmel und Versuche, einen in Geschäfte oder Touren-Vermittlungs-Büros zu zerren - wieder Hupen von hinten (Chris wird sauer, Taxifahrer gefährdet) - dicke Australier, die planlos den Weg versperren - schnelles weitergehen und abwimmeln von Händlern - Streunendem Hund ausweichen - Schlagloch ausweichen…wieder von vorne beginnen… „Massaaaage! Hello, Missis!“… Geduldsfaden-Reißungs-Potential: 95% Zeit bis zum Nervenzusammenbruch: 10 Minuten AlternativeB: Chris und Tanja leihen sich Roller Wovor man sich in acht nehmen muss: - Kamikaze-Indonesier - streunendes Getier (Hunde, Katzen, Hühner, Mücken, Würmer…) - planlose Australier (da sind sie schon wieder! („Ich hab ein Auto, also kann ich auch fahren!“)) - planlose Indonesier: „Transpooort! “ (Hallo? Auf was sitz ich denn bitteschön?) - Hotel-Vermittler (dichtes Heranfahren und der Versuch, einem während der Fahrt Unterkünfte oder Touren aufzuschwatzen) - Oh! EINBAHNSTRASSE! - umkehren, abbiegen, weiter…oh… - EINBAHNSTRASSE! - umkehren (wo wollte ich nochmal hin und wie könnte ich dort hin kommen – von vorne nach hinten rechts angetäuscht und zweimal übers Knie gebrochen…?) - jetzt müsste ich doch…nur noch 1mal abbiegen und dann… - EINBAHNSTRASSE!!!*aaaaarrrggghhhh* Geduldsfaden-Reißungs-Potential: 95% Zeit bis zum Nervenzusammenbruch: 20 Minuten minus der Zeit, in der man der Verzweiflung nahe ist (10 Minuten), macht 10 Minuten – gehüpft wie gesprungen! Und das beste: Sobald man den Roller geparkt hat, abgestiegen ist, den Helm abgenommen hat und die 2 Meter zum Supermarkt laufen möchte: „Hello, Boss! Transport??“( …) Barong-Tanz in Batubulan Der Barong ist ein guter, heiliger Geist und sieht meiner Meinung nach wie ein Löwe aus  Ein junger Prinz soll geopfert werden, wird jedoch gerettet und die Männer, die den bösen Geist bezwingen tanzen sich dabei so sehr in Trance, dass sie sich nicht verletzen können, wenn sie versuchen sich das Kris (Dolch) in den Körper zu stossen. Ein Priester erlöst sie aus ihrem Trancezustand. Am Besten hat mir der kleine Affe gefallen, der von einem Kind gespielt wird.

21.10.-14.11. Mit Chris in Indonesien unterwegs – Tropenparadies, wir kommen!

Als Chris am 21.10. in Yogya ankam haben wir natürlich erst mal alles Interessante abgeklappert, was es hier zu sehen gibt. Wir waren im Sederhana beim Essen, im Taman Sari (Wasserschloss des Sultan, leider schon etwas kaputt und spät nachmittags war vieles schon zu) und natürlich im Candi Prambanan. Dort war auch eine Grundschulklasse unterwegs, die mich natürlich prompt auf ihr Klassenfoto gezogen haben. Als sie dann Chris erspäht haben, musste der natürlich auch noch her halten. Schade, dass ich nicht daran gedacht habe, ein Foto mit meiner Kamera machen zu lassen. Aber auf einem sind die Kinder in den orangen Jacken zu sehen (dass auch keines verloren gehen kann). Das Wetter war ziemlich heiß und der Sonnenschirmverleiher hat sicher ein gutes Geschäft gemacht. Noch ein paar Eindrücke aus Yogya, z.B. ein bisschen Alltagsverkehr (wobei das Foto noch ein vorbildliches Musterbeispiel darstellt), das Reparieren eines Strommastes (hier fällt ca. 4-8 mal pro Monat der Strom aus, weil es Sturm, Erdbeben, umfallende Bäume, zu fette Vögel, was weiß ich was gibt – und dann steigt man da mal rauf und nestelt im Gewirr der Stromleitungen herum. Schutzbekleidung oder ähnliches? Hal-lo! Hier ist Indonesien! Da ist man abenteuerlustig und Stromschläge gut für die Gesundheit!*yeah*). Weit ungefährlicher: Eine Frau beim Herstellen eines Batik tulis (Batikstoff von Hand bedruckt). Der Baumwollstoff wird mit Hilfe eines dünnen Pinsels mit Mustern aus Wachs bemalt und anschließend eingefärbt. Je öfter der Vorgang wiederholt wird, umso verschiedenere Farbtöne hat der Batikstoff.