Mittwoch, 18. März 2009

12.-23.01.2009 Chaosbräute in Indonesien – Wie rot kann ein sonnenverbrannter Hintern werden?





Es ist Januar in Deutschland. Schnee, Kälte und jede Menge Weißhäute, die sich mit einer Tasse Tee in ihren Wolldecken verkriechen. Es ist aber auch Januar in Indonesien. Sonnenschein, Luftfeuchtigkeit bei 80% und um zehn Uhr Nachts hat es noch immer angenehme (für mich mittlerweile schon fast kühle) 28 Grad.

Wagen wir ein Experiment und schicken drei (noch) gutgelaunte Mädchen zur besten Jahreszeit von hier nach dort – was kommt dabei raus? Kreislaufzusammenbrüche, Durchfallattacken und Sonnenbrände, dass es einem die Haut in Streifen abzieht. Und ganz, ganz, ganz viel Spaß und lustige Fotos!

Alle Fotos sind von Vreni, Isa, Kati und mir, wobei ich eher weniger fotografiert und mehr gefilmt habe. Es ist recht interessant zu sehen, welche Fotos die "Neuankömmlinge" gemacht haben, während ich für viele Sachen schon abgestumpft bin. Traumstrand? Markttag? Super Aussicht? Alles schon gehabt... Aber immer wieder schön :D



Yogyakarta



Nach einem anstrengenden Flug haben sich alle einen Tag Erholung verdient. Wo geht das besser als in einem schönen Hotel mit Pool? Ich hab mit dem „Batik Yogyakarta“ eine gute Wahl getroffen und so planschen wir schon bald alle gemeinsam zu Indonesischer Gamelan – Musik. Am ersten Abend gehen wir zusammen ins gute alte Bintang und trinken…ja, was wohl? Ein Bintang Bier natürlich! Die Mädels probieren Tempe mit scharfer Sambal Soße – lecker! Wir schlafen alle zusammen in einem Zimmer und ich freue mich endlich mal wieder bis in die Nacht hinein ratschen zu können. Am nächsten Morgen gibt’s Buffet und wir erkunden ein wenig die Jalan Malioboro und den Pasar Beringharjo. Ausserdem stehen natürlich Prambanan und Borobudur auf dem Plan (schon mein dritter Besuch, ich kenne wahrscheinlich schon alle Tempelecken auswendig). Wir entschließen uns für 1 Tag Kultur am Stück und besuchen beide Tempel in Rekordzeit. Anstrengend, aber dennoch bleibt genug Zeit um alles anzugucken und ein Frühstückspaket bekommen wir auch alle. Für Kati war das Paket leider kein Spaß, da alles was rein ging sofort wieder raus kam und wir immer in Reichweite einer Toilette bleiben mussten. Ich kenne das ja nur zu gut und leide mit… Ein kranker Zwilling kommt selten allein und weil Vreni ihre Schwester nicht gerne alleine siechen lässt, bekommt sie eine Erkältung. Und Isa? Die hält bis zum Schluss durch: fast! Migräne vom Feinsten, aber zum Glück nicht lange. Die Laune kann uns jedoch nichts verderben, denn nach unserem Kulturprogramm in Yogya geht es ab nach BALI! Und das mit meinem sämtlichen Gepäck…*totschlepp*





erst ewig im Flieger...dann endlich im Pool!

Karaoke mit der crazy Christie

unsere Lieblingsbeschäftigung: Wäsche waschen

Ibu Yuni - meine Ibu Jus (Saftfrau) werd ich vermissen!

Etwas beengt im Taxi zum Flughafen...Kati guckt scho ganz böse



Mein Abschied von Yogya war recht kurz und schmerzlos, da ja schon fast alle Studenten in Jakarta, Aceh, Flores oder Bali waren. Dija freut sich riesig über ihr Parfum und Koi schenke ich das, was sich alle kleinen Mädchen wünschen: Eine Barbie! XD Die Zeit in Yogya war für mich eine absolut einzigartige Erfahrung. Ich war zum ersten Mal alleine in einem Land, dass ich bisher nur aus den Vorlesungen Regionalanalyse und Indonesisch kannte. Ich musste plötzlich richtig viel und schnell Indonesisch sprechen, mich im chaotischen Verkehr zu Recht finden, mich an das Essen gewöhnen und selbständig jede Menge Behördengänge unternehmen. Yogyakarta ist muslimisch und der Islam prägt den Alltag der Menschen dort, genauso wie ihre Denkweise. Aber nicht nur die morgendlichen Gebete haben meinen Schlaf gestört, auch jede Menge fremdes, exotisches Viehzeug war für mich absolut gewöhnungsbedürftig. Die ersten zwei Wochen waren ein totaler Kulturschock und wenn ich jetzt nach einem halben Jahr Indonesien meine ersten Blog-Einträge lese denke ich: „Respekt!“ Mittlerweile kann mich keine 7cm große Spinne mehr beeindrucken, obwohl jeder neue Tag hier voller Verrücktheiten und aufregender Erlebnisse steckt! Und trotzdem fällt mir sofort auf als ich meine Mädels wiedersehe: Ich bin nicht mehr die Tanja, die aus Frankfurt weg geflogen ist - aber unsere Freundschaft ist noch genau dieselbe!



Bali (Lovina, Pulau Menjangan, Kuta, Ubud)



Als wir nach Bali fliegen ist gerade ein großer Sturm über die Insel hinweg gefegt. Zum Glück holt uns Tamaras Bekannter Wayan vom Flughafen ab und wir fahren noch in der selben Nacht nach Lovina zu den Bungalows von Kubu Lalang in Kalibukbuk (da weiß ich was ich hab :D). Das Wetter dort ist zwar immer noch recht windig (wo ist der Zaun hin?), aber wir haben Glück und es klart bald auf. Wir wohnen zusammen in einem der größeren Bungalows, Isa und ich teilen uns ein Bett im ersten Stock und die Mädels schlafen im unteren Bett. In der Nacht wache ich plötzlich von einem lauten Quietschen auf – ich hab tatsächlich eine Maus vom Bett gekickt! Wah! Isa muss natürlich auch aufstehen, aber unsere Suche bleibt bis auf Weiteres erfolglos, trotz der untrüglichen Spuren (wir finden die auf seltsame Weise verschwundene, angeknabberte Seife unterm Schrank und mein Vollkornbrot aus Deutschland hat sie auch angefressen, die Sau!!!). Am nächsten Tag leihen wir uns zwei Roller und düsen zusammen zum Sing-Sing Wasserfall, den wir nach längerem Waten durchs glitschige Flussbett dann in Begleitung mehrerer indonesischer Kerle erklimmen. Natürlich wollen die Kohle und die exotischen Weißhäute anmachen. Ich bin schon zu braun, also eher uninteressant. Ich fühle mich ganz hässlich und bin beleidigt…obwohl…Endlich hab ich mal meine Ruhe! Heheeee…







Nachdem wir uns über eine etwas abenteuerliche Straße gequält haben (Isa und ich mussten ca. 1 Million Schlaglöchern ausweichen, wenn man’s genau nimmt war die ganze Straße irgendwann ein einziges LOCH!) haben wir uns alle eine schöne Massage mit Kokosöl verdient und rekeln uns begeistert auf der Terrasse unseres Bungalows. Später wird, wie jeden Abend, UNO und Mensch ärgere dich nicht gespielt und lecker zu Abend gegessen. Schnorcheln kann man bei dem Wellengang leider nicht, wir planschen etwas unbeholfen in jeder Menge Naturmüll und beschließen zur Insel Pulau Menjangan zu fahren. Die Tour in den Westen Balis ist recht lustig, denn unser Fahrer hat absolut keinen Plan, welche Orte darin enthalten sind und wir gestalten uns unsere Tour also selbst. Als wir auf die kleine Insel mit dem Auslegerboot übersetzen, traue ich meinen Augen kaum: Ich war ja schon in Sulawesi, auf Bali und den Gili Inseln Schnorcheln aber das Riff hier ist absolut gigantisch: Ein 20m Dropp und jede Menge Korallen wachsen am Abgrund, das Wasser ist kristallklar und 1m große Trägerfische schwimmen an uns vorbei! Kati schießt jede Menge Unterwasserfotos, wobei man bei den ganzen Fischen gar nicht weiß, was man zuerst fotografieren soll… Logischerweise sind wir für eine Tour durch das Naturreservat danach zu müde und essen einfach was auf dem Aussichtsturm dort. Abends spüren wir dann die Folgen vom Schnorcheln am eigenen Leib: Sonnenbrand vom Feinsten! Wir cremen uns gegenseitig die verbrannten Stellen ein, bewundern Vrenis Japanische Flagge auf dem Rücken und plötzlich entdecke ich sie: die freche Maus in unserem Bungalow guckt mich mit großen, schwarzen Knopfaugen an! Ich verzeihe ihr das angefressene Vollkornbrot… Im Moment hab ich auch besseres zu tun, wir müssen ja irgendwie diesen Sonnenbrand überleben und so liegen wir zu viert auf dem Bett und halten unsere roten Hintern in den Wind vom Ventilator. Wer sich bewegt berührt meist eine wunde Stelle vom Nachbarn. Und der schlägt dann zurück. Hatte ich schon mal solche Brandwunden? Naja, Katis Hintern sieht schlimmer aus…



Das Schnorcheln auf Pulau Menjangan (Nord-West Bali) war absolut irre! Juhuu! Alle haben überlebt :D



Holy Monkey Forest (Ubud)







Foto Mix



...und dann waren sie wieder daheim und haben mir fiieese Fotos geschickt!







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