Dienstag, 10. März 2009

23.12.2008-06.01.2009 SULAWESI – Die wilde Orchidee(Pulau Togean)

Teil 2 Pulau Togean



Sylvester/ Neujahr auf den Togean Islands



Nach 5 Tagen in Tanah Toraja bin ich mit Maria Richtung Norden weitergereist. Wir waren ca.14 Stunden mit dem Bus unterwegs, Non-Stop Serpentinen hin und her, rauf und runter, schreckliche Bollywood – Kreisch – Musik, ein weinendes Baby und dann lässt der Opa vor mir noch so weit seine Lehne runter, dass er fast auf meinem Schoß liegt – Horror! Wir waren die einzigen Ausländer, also eine kleine Attraktion im Bus. Anhalten und Klo gehen war auch nicht so einfach da nur alle heilige Zeit mal angehalten wird und dann muss man in den schlammigen Dschungel kriechen und sich ein Erdloch mit Hühnern und Käfern teilen. Wie sehr wünsche ich mir da unsere deutschen, alten, schmutzigen Autobahntoiletten herbei! Ganz ungefährlich war unsere Reise auch nicht, da es in Poso/ Zentralsulawesi immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen kommt. Zum Glück war alles ruhig, unser Auto wurde einmal durchsucht aber ansonsten nichts weiter. Ab Tentena sind wir immer wieder einer Slowenischen Reisegruppe begegnet, die auch nach Togean wollte. Wir sind zusammen ab Ampana Fähre gefahren, was wieder etwa 5 Stunden gedauert hat. Zum Glück hat alles ein Ende, so auch unsere ziemlich anstrengende Travelling – Einheit und so sind Maria und ich zum Glück irgendwann in Katupat angekommen. Als wir auf der kleinen Insel Pulau Pangempa gegenüber den hübschen Strand des Hotel Fadhila gesehen haben war uns klar: da wollen wir hin und zwar sofort! Also sind wir mit dem Anlegerboot rüber und haben uns in einem der Bungalows eingenistet. Maria hat auf einen ohne Fledermäuse bestanden (schade), ich wollte nah am Strand sein. Das waren wir dann auch, bei Flut schon fast IM Wasser mit unserer Terrasse. Hängematte, Sonnenschein, Bikini, Schnorchelzeug, gratis Kaffee, dreimal täglich Essen, Sonnencreme und Mückenschutz – mehr braucht es nicht zum glücklich sein!





ein zufriedenstellender Ersatz für Snowboardfahren im Allgäu :D



Auch wenn unser Sylvester recht unspektakulär war, so hatte es doch Flair. Die Indonesier haben ca. 4 Stunden damit verbracht ein Neujahrsfeuer aus Palmblättern aufzubauen, dass dann in ca. 1 Minute mit Höllenrauch und Gestank abgebrannt ist, wir haben mit Rum – Verschnitt (der hieß tatsächlich so, war noch aus Deutschland) und Cola angestossen und Sterne geguckt. Das kann man auf der Insel ganz gut, denn Strom gibt’s nur zwischen sechs und zehn, ausserdem ist die Handyverbindung tot und TV gibt’s auch keines. Wir waren also eine Woche lang jenseits der Zivilisation, haben relaxt und relaxt und…ja…relaxt. Pulau Pangempa hat eine kleine Lagune (eher ein Schlammloch) und man kann sich auf einem kleinen Weg durch den Dschungel zum Strand im Norden durchkämpfen (sollte aber nicht wie Tanja ne kurze Hose tragen, weil das scharfe Gras einem alles aufschneidet). Die Insel ist in etwa einer Stunde zu Fuß umrundet. Aber wozu das alles? Hauptsächlich haben wir in der Sonne gelegen, gelesen oder geschnorchelt. Ich habe unter anderem ziemlich hübsche Seesterne, allerlei bunte Fische, seltsame Drachenfische, einen Stachelrochen und jede Menge Korallen und Annemonen bewundern können. Leider war natürlich wie auch schon auf den Gilis eine beträchtliche Menge an Korallen zerstört und es bricht einem immer ein bisschen das Herz, wenn man von einer Ecke vollen bunten Lebens plötzlich in ein Gebiet schwimmt wo es nur tote, braune Korallen und Schlamm oder Sand gibt. Trotzdem war ich wieder ganz hin und weg von der tollen Unterwasserwelt und bin schwer am Überlegen ob ich nicht einen Tauchkurs auf Bali machen will. Es gibt so viel zu sehen und mittlerweile hab ich keine Angst mehr vor offenem, tiefen Wasser oder Seegras (obwohl ich doch immer so eine Algen-Phobie hatte). Mutige Tanja!*schulterklopf*







Ausflug zu den Bajo







Im Süden der Togeans, zwischen Pulau Togean und Pulau Talata Koh liegen mehrere kleine Inseln, die von dem Volk der Bajo bewohnt werden. Während immer mehr Sulawesier sesshaft werden, das Fischen aufgeben und aufs innere Festland ziehen, so führen die Bajo noch immer ein Seenomadenleben, wie sie es schon vor hunderten von Jahren getan haben. Oft lebt eine ganze Familie auf einem kleinen Auslegerboot, das Festland wird nur zum Einkaufen oder Geschäfte machen betreten. Wer sich doch entschließt, ein Haus zu bauen, der baut sich dieses auf Stelzen direkt über dem Wasser. Wenn man ein Bajo – Dorf besucht, dann sollte man sich auf eines gefasst machen: Man ist eine Attraktion, wird gestreichelt, beäugt, befragt und auf Schritt und Tritt von einer Traube Kinder verfolgt die alle fotografiert werden wollen (und dann natürlich das Foto sehen wollen – es lebe die Digitalkamera!). Ausserdem sollte man immer ein paar Geschenke mitbringen, besonders gefragt sind Stifte und Bücher, wonach auch deutlich verlangt wird („Buku, Miss!“). Wir hatten immerhin eine Tüte Süßigkeiten mit dabei, die uns sprichwörtlich aus den Händen gerissen wurde! Nachdem wir mit allen zusammen den Inselfelsen bestiegen und noch zwei Lieder zum Besten gegeben haben (Häschen in der Grube, Alle meine Entchen) sind wir unter viel Winken und Bye-bye wieder zurück gefahren. Wenn man in so viele glückliche Kindergesichter sieht, dann verzeiht man auch einen aufgerissenen Finger und die 2 Stunden Bootsfahrt in einem kleinen Auslegerboot, das so laut knattert dass man fast taub wird. Ich glaube der Nachmittag bei den Bajo Kindern war eine der intensivsten Erfahrungen, die ich bis jetzt in Indonesien gemacht habe…





Mangroven

Diese Bäume...das sind doch Ents!?!(Herr der Ringe)



Mein Nachbar der Waran



Ich will ja gerne mal noch nach Komodo und die Komodo Drachen angucken. Wer hätte gedacht, dass es auch auf unserer kleinen Insel eine ca. 1.5 m lange Echse gibt? Ich hab ihn erst fälschlich für eine Schildkröte gehalten. Als ich den langen Schwanz entdeckt habe, war mir klar: Ok, das ist wohl ein Waran. Was für spitze Krallen! Ich hab natürlich gleich einen Haufen Fotos gemacht, Waran am Strand, Waran beim graben, Waran beim Fressen von Schlangen, Waran der sich meinem Liegestuhl nähert und unten durch kriecht(oh-oh). Er kann sogar auf Bäume klettern! Ich war begeistert! Nicht ganz so spektakulär, aber trotzdem faszinierend war die Gottesanbeterin, die mein Handtuch und Buch recht interessant fand. Ausserdem gibt es hier Ameisen, die ganz komisch laufen. So stockend, wie wenn in der Disko das Blitzlicht an ist. Verrückte Welt! Das wird mein neues Lieblingszitat. Verrückte Welt…



sieht aus wie ein kleiner Dinosaurier



The Beach



Ein kleiner Schnorchelausflug musste natürlich auch sein. Wenn man den ganzen Tag lang immer nur um dasselbe Riff schwimmt kennt man irgendwann jede Koralle und jeden Fisch. Von einem Traumstrand zum anderen…kristallklares Wasser und weiße, einsame Strände. Die lange Anreise hat sich auf jeden Fall gelohnt!



Tanya hinterlässt ihre Fußspuren in Indonesien...

ja wo kommt denn der Nikolaus auf einmal her??!

unser Bungalow

unser Strand



Noch ein paar Strandfotos im Nachmittagslicht und dann mussten wir nach 1 Woche Togean Islands wieder Richtung Festland aufbrechen. Gigantisch: Von unserer Fähre aus konnten wir ein Gewitter über dem Wasser weiter weg beobachten. Fotografieren kann man sowas natürlich nicht. Aber ich hatte viel Spaß mit den Jungs, die sich über meine Süßigkeiten aus Tanah Toraja gefreut haben.







Gorontalo



Zu guter Letzt noch ein paar Fotos vom nördlichen Festland. Das Leben der Menschen hier verläuft absolut entspannt und relaxt, jeder kennt jeden, es gibt viel Musik und gute Laune. Eigentlich wollte ich mit Maria weiter nach Manado…aber hab ich da nicht was vergessen? Richtig: Die Mädels kommen! Also schnell zurück nach Yogya…



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nagyon csodálatos helyen élsz. Jó lenne egyszer közelről látni!

m.55 hat gesagt…

Wow! Super Bericht und schoene Fotos! Weiter so Tanya :D ! Cu in Germany, kam gerade wieder an! hab aber zum glueck, genau wie du, genug sonne getankt :)