Montag, 13. April 2009

Februar 2009 – Tanya’s Entscheidung: Bali ku! (Mein Bali)

Die Ferienzeit nach meinem Studium an der UGM Yogyakarta ist vorbei und der Alltag hat mich wieder. Halbzeit in Indonesien, das heißt ich muss mir nun einen Praktikumsplatz in einem indonesischen Unternehmen suchen. Den ganzen Tag nur Indonesisch sprechen, voll und ganz in eine fremde Kultur eintauchen und neune interkulturelle Erfahrungen machen! Noch vor einem halben Jahr wär mir davor angst und bange gewesen, besonders da ich nun absolut auf mich allein gestellt bin. Ich muss alles selbst organisieren, Praktikum, Kos und Sepeda Motor. In Yogya hatte ich noch Kontakte über 100 Ecken, die mir weiterhalfen, hier auf Bali kenne ich (noch) niemanden.



Moment mal…Bali? Tanja wollte doch in Jakarta ihr Praktikum machen…richtig! Aber das ist typisch Indonesisch: da hat man ein Vorstellungsgespräch, bekommt eine 99%ige Zusage, sucht sich dort schon ein Zimmer und ist absolut auf Großstadt eingestellt – und dann bekommt man keinen Arbeitsvertrag! Nachdem ich mich 1 Monat lang habe vertrösten lassen und den ganzen Urlaub über noch keine feste Zusage hatte (Sitzen auf heißen Kohlen…), habe ich spontan beschlossen einfach hier zu bleiben. Ich muss verrückt sein! Denn das ist eine absolute Kurzschlussaktion: Ich bin hier plötzlich wieder ganz alleine, hab noch kein Praktikum, kein Zimmer, alles in Jakarta gecancelt – und in 1 Woche will ich anfangen! Also tut Tanja das, was sie immer auf den letzten Drücker macht: Himmel und Hölle in Bewegung setzen um das zu bekommen, was sie will!



Telefonieren, telefonieren, mit dem Roller verschiedene Unternehmen und Kos abklappern…Ich lebe aus dem Koffer, einfach in den Tag hinein, weiß nicht was wird und wohin ich gehöre. Und es fühlt sich gar nicht so schlecht an. Wenn man sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann kann man das auch durchziehen, egal wie viele Zimmer schon belegt sind oder wie viele Leute nur Indonesier einstellen… Und siehe da, in nur 4 Tagen habe ich einen Praktikumsplatz und ein Zimmer im Kos gefunden! Außerdem bin ich wieder mobil, habe ein azurblaues Mückennetz über meinem Bett hängen und das azurblaue Meer lädt am Wochenende zum Schwimmen ein – ich lebe den Traum in türkis, weiß und genieße es, endlich meinen schokobraunen Teint im Bikini zur Schau stellen zu können. Herrlich! Bali ist komplett anders als Yogyakarta, meine Freundin Dija hat immer gesagt: „Bali ist nicht Indonesien!“



Das stimmt, es ist so etwas wie ein kleines Universum für sich. Die Hindus sind absolut entspannt, von Sonne und reichen Reisernten verwöhnt und leben einfach so in den Tag hinein. Die vielen Touristen bringen gutes Geld ins Land, es gibt also entsprechend viele westliche Standarts (die im Arbeitsalltag jedoch schmerzlich zu wünschen übrig lassen…). Überall in und um Kuta und die Touristenzentren findet man Restaurants, Wellness & Spa, die Textil- und die Möbelindustrie blühen. Hier wird man sooo schwach und Frau muss aufpassen, dass sie keinen Unfall auf der Jl. Legian baut, weil man permanent tolle Sachen im Schaufenster sieht. Kleider, Schuhe, Lampen, Schränkchen, Tische, Kissen, Geschirr, Vasen, Accessoires, Taschen, Hüte, Schmuck, Sonnenbrillen, Bikinis, Unterwäsche, Glitzer, Glamour, Bling-Bling… `Cause we are living in a material World…and I am a material Girl! In Seminyak stehen ein paar der schönsten Hotels auf der Welt, man kann schick essen gehen (jaja, wenn ich das schon nicht wohnen kann dann muss der Geldbeutel wenigstens fürs Restaurant herhalten…) und am Wochenende steigt Kuta das Nachtleben! Wenn ich Samstagnachmittag am Strand bin, durch das kristallklare Wasser kraule und so vor mich hin summe, dann kommt mir nur ein Gedanke: Es war die beste Entscheidung der Welt, mein Praxissemester auf Bali zu verbringen! Ich bin stolz auf das, was ich bis jetzt geschafft habe…



Ein paar Bilder von meinem Kos in Legian...All in Blue!



neuer Bikini!!! Sowas gibt's in Yogya nicht... meine liebe, schwangere Nachbarin Komang Mustini (bastelt Opfergaben) Komang, ihr Mann Ketut, ihre Nichte Hani und Ketuts Vater...Familientreff! Hund Jackie



Auf dem Weg zu meiner Arbeit...vorbei an Tempeln, Reisfeldern und Vulkanan!







Blick von meinem Büro: Kein Verkehr, kein Gestank, kein Lärm...nur Reis und Palmen...und Blue Birds!



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